OB-Kandidatin Stefanie Seiler zum „Bündnis für Wohnen“

Das angekündigte Bündnis für Wohnen im April ein paar Wochen vor der Wahl einzuberufen und in der bisherigen Amtszeit gerade die gegensätzliche Wohnungsbaupolitik zu betreiben, ist als wahrer Hohn für die Bevölkerung zu bezeichnen. In den letzten 10 Jahren hat die Stadt Speyer vor allem einen Rückgang mit fast 20 Prozent bei der Altersgruppe der 30 bis 44 Jährigen verzeichnen müssen. Eine fatale Entwicklung, die durch die Politik der letzten Jahre gesteuert wurde. Wieso wurden nicht frühzeitig die Signale erkannt und wieso findet kein Umdenken bei der politischen Führung statt? Es wird viel über den Wunsch nach bezahlbaren Wohnraum und nach neuen Wohnformen in der Öffentlichkeit diskutiert und Vieles wurde versprochen. Die Zahlen sprechen dafür, dass die Entscheidungen leider zu Lasten von Familien getroffen wurden. Viele sind ins Umland abgewandert. Des Weiteren fand eine Explosion der Angebotsmiete bei privaten Vermietern mit einem Anstieg von 26 Prozent von 2010 bis heute statt. Dies bedeutet ein Anstieg der Nettokaltmiete, also Miete ohne Betriebs- und Nebenkosten, von 6,67 Euro auf 8,40 Euro je Quadratmeter.

Im selben Zeitraum stieg der Kaufpreis von Eigentumswohnungen um 43 Prozent und von Eigenheimen um 55 Prozent. Kostete ein Eigenheim 2010 im Durchschnitt noch 1.790 Euro/m², kosten diese heute über 2.700 Euro je Quadratmeter. Bei Eigentumswohnungen ging der Anstieg von 1.460 Euro/m² im Jahr 2010 auf 2.090 Euro/m².

Wieso die führende Politik dies nicht schon im Jahr 2010 zum zentralen Thema der Stadtentwicklung gemacht hat, bleibt offen. In diesen acht Jahren wurde nichts gegen diese Entwicklung unternommen – warum auch? Aus Sicht des bisherigen Amtsinhabers war diese Entwicklung ja gewollt! So sind die Aussagen, die jetzt kurz vor dem Wahltermin bekundet werden, nur als Feigenblatt zu bezeichnen.

Die Daten sind dem Wohnungsmarktkonzept der Stadt Speyer entnommen.

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